Kumm wie wilt es hin

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"Kumm, wie wilt es hin"

Im Jahr 1724 konnte eine Solequelle in Rothenfelde gefunden werden und die erfolgreiche Geschichte des dortigen Salzwerks begann. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es auch den traditionellen Jahrmarkt, die Pfingstlaube, auf dem Rothenfelder Festplatz am Palsterkamp, also früherem Erpener Gebiet. Das Fest nahm seinen Beginn als geschlossene Veranstaltung der Salzwerksleute, und wurde im 19. Jahrhundert durch seinen Erfolg und seine Attraktivität zum offenen Volksfest. Schon 1850 kamen Wagen sogar aus Osnabrück. Von den alten Zelten, den Karussells, der Menagerie mit ihren fremden Tieren, den Kletterstangen und den vielen Verkaufsbude der alten Zeit mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre wird noch heute berichtet.

Für einen nachhaltigen Eindruck auf der Pfingstlaube sorgte einmal ein alter griesgrämiger Maurer mit seinem Sohn. Der Maurer hatte gut gezecht, und als er der Tanzmusik aus dem Sandauschen Zelt überdrüssig wurde, sagte er zu seinem Sohn: "Kumm, wie wilt es hin." Sie gingen hinein, jeder an einem Ende des Zelts, fingen erst einen Streit, dann eine große Schlägerei an, und das ganze lustige Feiern fand ein jähes und schmerzhaftes Ende. Dieses Fest wurde noch lange in den Berichten der Polizei warnend erwähnt.

1866 wurde das Königreich Hannover von Preußen schonungslos annektiert und als Provinz eingegliedert. Erneut mußten sich die widerstrebenden Erpener an einen anderen Landesherrn gewöhnen.

Am 8. Juni 1886 wurde die Bahnanlage in Erpen in Betrieb genommen. Das "neue" Bahnhofsgebäude stand ursprünglich in Hildesheim, es war nur umgezogen. Die Strecke führte von Osnabrück bis nach Brackwede (Bielefeld). Im Volksmund bürgerte sich schon bald der Name "Haller Willem" für die schnaufenden und puffenden Dampfloks mit den anhängenden Waggons ein. Es gab einen lebhaften Güter- und Personenverkehr. Auf den Gleisen wurden Erpener Waren bis nach Ostpreußen transportiert. Etwa 12-15.000 Kurgäste nutzten die Bahn früher während der Sommermonate.